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Ritalin

Substanz

Das Arzneimittel wird vor allem Kindern mit hyperkinetischen Verhaltensstörungen (d.h. bei Hyperaktivität) verschrieben. Eines der bekanntesten Krankheitsbilder hierfür ist ADS-Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. Ritalin – ein psychomotorisches Stimulans – ist in der chemischen Struktur mit Amphetaminen verwandt und gehört zur Stoffgruppe der Phenylethylamine. Somit besitzt es auch ähnliche Wirkmuster. Der Wirkstoff Methylphenidat hemmt die Wiederaufnahmefähgikeit der präsynaptischen Nervenzellen im Belohnungszentrum des Gehirns, wodurch freigesetztes Dopamin, der "Glücksbotenstoff", nicht wieder zurückgeführt werden kann. Somit erhöht sich über einen längeren Zeitraum die Konzentration von Dopamin im synaptischen Spalt. Unter Umständen muss die Einnahme über mehrere Jahre hinweg erfolgen.

 

Die Tabletten werden oral eingenommen. 

   

Wirkung

Bei geringen Dosen (ca. 2,5 bis 20mg) treten typische körperliche „Fight or Flight“ Reaktionen auf: 

 

  • erhöhter Blutdruck und Puls
  • gesteigerte Aufmerksamkeit
  • Appetitverlust
  • Erregung und Euphorie
  • Wachheit
  • erhöhte motorische Aktivität
  • Rededrang, Geschicklichkeit sowie Feinmotorik sinken
  • Sauerstoff- und Glukosekonzentration im Blut steigen an
  • erweiterte Pupillen 

 

Bei Dosen zwischen 20 und 50 mg treten folgende Wirkungen auf:

 

  • Unruhe und Schlaflosigkeit
  • ausgeprägte motorische Aktivität
  • Erregungszustände 
  • länger andauernde Appetitlosigkeit 

 

Ebenso können durch sehr hohe Dosen leicht halluzinogene Zustände ausgelöst werden, was zu Verwirrtheit und Desorientierung führen kann.

    

Nebenwirkungen

  • Angstgefühle
  • Reizbarkeit
  • Hitzewallungen
  • Krämpfe
  • Traurigkeit
  • Übererregbarkeit
  • Kopfschmerzen
  • Gewichtsverlust
  • Verstopfung oder auch Durchfall

 

Nach dem Konsum können auf nüchternen Magen Übelkeit und Erbrechen auftreten. 

     

Langzeitfolgen

  • Gewichtsverlust
  • psychische Störungen oder Ausprägung von Ticks 
  • Hautinfektionen aufgrund von Schlafmangel und Unterernährung
  • Beeinflussung von Libido und Potenz

 

Vorsicht: Beim direkten Absetzen können Depressionen auftreten! 

Bei Kindern kann die Einnahme über eine längere Zeit zu Wachstumsstörungen führen. 

  

Safer Use

Um die entstehenden Risiken beim Konsum von Ritalin zu reduzieren, solltest du einige Hinweise beachten:

Besonders bei Personen, die darauf sensibel reagieren und/oder nicht daran gewöhnt sind, kann bereits eine geringere Dosis zu Zuständen mit Krämpfen, Fieber und Kreislaufzusammenbrüchen führen. Scheut euch in einer solchen Situation nicht, den Notarzt zu rufen!

Trinke ausreichend Flüssigkeit, am besten alkoholfreie Getränke und vitaminreiche Fruchtsäfte.

Vermeide Überhitzung, indem du Ruhepausen während des Konsums einlegst.

Vermeide den Mischkonsum mit anderen legalen und illegalen Substanzen, da sich ungeahnte und gesundheitsgefährdende Nebenwirkungen einstellen können.

Nimm nach dem Konsum nicht aktiv am Straßenverkehr teil, da deine Fahrtüchtigkeit eingeschränkt ist.

Löse Ritalin auf keinen Fall in Wasser, um es dir danach zu spritzen! Kleinste, unlösliche Teile bleiben zurück und können Gefäße verstopfen, was zu Schäden in Arterien führt. 

 

Rechtslage

Ritalin unterliegt in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz und zählt zu den verschreibungspflichtigen Medikamenten. 

 

Nachweisbarkeit

Je nach Häufigkeit und Intensität des Konsums ist Ritalin bis zu 24 Stunden im Blut und 1 bis 4 Tage im Urin nachweisbar.

 

Schwangerschaft

Eine weitere Einnahme von Ritalin sollte unbedingt mit dem behandelten Arzt kommuniziert werden! Mögliche Schädigungen des Fötus sind nicht ausgeschlossen. Wir raten dazu, auf die Benutzung dieses Medikaments, wenn möglich, zu verzichten. 

Die Einnahme von Drogen während Schwangerschaft und Stillzeit sollte unbedingt unterlassen werden. Bei Unsicherheiten, ob die Substanz einfach so abgesetzt werden kann, ist es ratsam, einen Arzt, eine Ärztin oder eine Suchtberatungsstelle zu konsultieren.